MehrAlsNurGemüse

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Wir haben noch ca. 20 Anteile für die Saison 2024/2025 zu vergeben! Meldet euch gerne zeitnah, wenn ihr Lust habt einzusteigen! Ein paar Infos haben wir hier -> MobiText_RoteBeete_2024 zusammengetragen. Unten findet ihr auch unseren „Mehr als nur Gemüse!!!“-Text.

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MehrAlsNurGemüse_Update2024

Mehr als nur Gemüse!!! (Stand Januar 2024)

Was ist das Besondere der SoLawi Gemüsekooperative Rote Beete eG ?

Dies ist sicher nur eine unvollständige Auflistung. Die meistens dieser Punkte wären in einem normalen biologisch wirtschaftenden Gemüsebetrieb wegen dem Arbeitsaufwand und dem Druck der Marktmechanismen nicht denkbar. Dies ist nur durch unsere Überzeugung und dem daraus resultierenden gemeinsamen praktischen und finanziellen Einsatz möglich!

Die Antworten sollen aufklären, zum Mitdenken anregen und motivieren weiter tatkräftig mit anzupacken sowie ausreichend Geld in den Topf zu werden.

Wir legen viel Wert auf die Bodenfruchtbarkeit, damit der Boden langfristig ertragreich bleibt und die Pflanzen gesund wachsen. Unsere konkrete Maßnahme dazu ist eine weite Fruchtfolge mit einer mehrjährigen Gründüngung. Auf knapp der Hälfte des Ackers wird zwei bus drei Jahre lang Luzerne als Stickstoffsammler und Bodenlockerer angebaut, um dann zu wechseln und das Gemüse auf dieser Fläche anzubauen. Die Gründüngung wird durch eine Schafherde der Wanderschäferei Andre Wolf einmal jährlich beweidet, was zusätzlich zur Pflege zu einem Nährstoffeintrag führt. Ergänzend säen wir aus vielen verschiedenen Pflanzen bestehende Zwischenfruchtmischungen, um zwischen den Kulturen den Acker zu begrünen und zu pflegen. So liegt nur soviel Acker ohne Begrünung, wie zwingend notwendig ist. Dies schützt unseren wertvollen Ackerboden (v.a. die obere humusreiche Schicht) vor Winderosion.

Wir machen Kompostwirtschaft mit unseren Gemüseabfällen und Pferde- bzw Kuhmist vor Ort.

Maschineneinsatz erleichtert uns die Arbeit ungemein – mit wenigen modernen und guten Geräten können wir den Anbau langfristig menschenschonend durchführen.

Wir halten die Fahrspuren auf dem Acker bei, um die Beetfläche vor Verdichtungen im Boden zu schützen.

Der Mulchanbau versucht auf der Kulturfläche die natürliche Bodenbedeckung teilweise nachzuahmen. Dazu wird unsere Luzerne/Kleegrasgründüngung oder unser Waldstaudenroggen gehäckselt und mit dem Miststreuer auf die Beete gestreut. Ziel ist gutes Wachstum durch die Düngewirkung, Unkrautunterdrückung und damit viel weniger Hacküberfahrten,Schutz vor Verdunstung und damit abpuffern von Hitzezeiten, Schutz vor Erosion bei Starkregen, sowie der Aufbau der Bodenfruchtbarkeit (Humus, Regenwürmer…).

Die Hecke, die 2013 rund um den Acker und kreuz und quer darüber hinweg gepflanzt wurde, hat sich größtenteils gut etabliert. Sie schützt vor Wind und dadurch den Acker vor Verdunstung und Erosion. Außerdem bietet sie Nützlingen einen Lebensraum, welche die Schädlinge in Schach halten. Neu dazugekommen sind vor 2 Jahren die Agroforststreifen. Dabei wird der Obst- und Gemüseanbau kombiniert.

Außerdem ist eine Obstbau-Anlage mit robusten alten Sorten entstanden. Es soll eine Obstbauanlage entstehen, die unter den Bedingungen des Klimawandels die Versorgung mit regionalem Obst ermöglicht. Hierfür wurden über 40 alte und widerstandsfähige Apfelsorten und weitere Obstarten gepflanzt. Die in den Zwischenräumen angesäten bzw gepflanzten Kräuter, Blumenstauden, Wildblumen und Obststräucher.bietet Platz für bodenbrütende Vögel und viele Insekten.

Als weitere Obstbaustandbein ist die 2017 angelegte Streuobstwiese eine wertvolle Investition in die Zukunft, vor allem da sie aus alten Hochstamm Apfel- und Birnensorten besteht, die vom Aussterben bedroht sind. Streuobstwiesen sind vielfältige Habitate für jede Menge Tiere und Pflanzen.

Das von uns ausgebrachte Saatgut ist samenfest, also kein Hybridsaatgut. Es stammt von konsequent samenfest vermehrenden Saatgutproduzent*innen (Bingenheimer Saatgut AG, Sative, Rheinsaat).

Die Jungpflanzenanzucht bei Lauch, Zucchini und Blumen machen wir selbst. Alle weiteren Jungpflanzen beziehen wir aus einem komplett biologisch wirtschaftenden Jungpflanzenunternehmen aus Mecklenburg, die alle 14 Tage auf einer größeren Liefertour sehr viele Biobetriebe hier in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beliefern. Der Betrieb ermöglicht uns den Bezug von größtenteils samenfesten Jungpflanzen in guter Qualität. Da die Jungpflanzenanzucht v.a für die zeitigen Gemüsesätze im Warmhaus erfolgen muss, halten wir die Anzucht in dem großen spezialisierten Betrieb aus klimarelevanten Überlegungen zur Zeit für sinnvoll. Bei einigen wenigen Jungflanzensorten greifen wir auf F1-Hybride zurück.

Das Gemüse ist nicht nur lecker und frisch, sondern saisonal, regional. Das beinhaltet einen niedrigen Energieverbrauch für den Transport und die Lagerung. Wir verzichten auf die Beheizung des Gewächshaus und setzen künstliche Kühlung sparsam ein. Unsere Lagerernte lagern wir im Erdkeller und in der Erdmiete ein. Hier werden wir uns mit dem Klimawandel allerdings anpassen müssen – die warmen Winter sind sehr nachteilig für die Gemüselagerqualität und wir nutzen mehr und mehr das ca. 1km nahe Kühlhaus unseres Nachbarbetriebes mit.

Unser Gemüse wird ohne Plastikverpackung gepackt und geliefert. Unser Kistensystem besteht aus langlebigen Mehrwegkisten. Auch sonst bemühen wir uns um die Reduktion von Abfällen jeglicher Art im Produktionsprozess. (zB kein wie sonst übliches Plastikbändchengewebe zur Unkrautunterdrückung,… etc)

Die solidarische Verteilung und Finanzierung ist unser Schritt in Richtung einer lebenswerteren Gesellschaft. Wir machen uns damit auf den Weg zu dem Grundsatz „jeder nimmt nach seinen Bedürfnissen und jeder beteiligt sich nach seinen Möglichkeiten“.

Weit über 1.000 Menschen aus der Kooperative, haben hier auf dem Acker mit geholfen, das eigene Gemüse produziert, spannende und schöne Gespräche geführt, dazugelernt, Ruhe, Sonne, Regen und den Trubel und die Kraft der großen Ernte-Aktionen genossen.

Unser Gärtner*innenkollektiv arbeitet nun schon über zehn Jahre erfolgreich, selbstbestimmt und gleichberechtigt. Es macht Spaß und ist auch mal stressig. Mehr uns mehr haben wir ein realistisches Arbeitspensum, lernen von- und miteinander. Wir üben uns an einer guten Struktur, Aufteilung von Verantwortungsbereichen und gemeinsamen Absprachen. Im Gegensatz zu vielen anderen Jobs in der Landwirtschaft ist unsere Arbeit abwechslungsreich und vielfältig. Wir sind froh und dankbar über die Möglichkeit, Arbeit als Selbstverwirklichung erleben zu dürfen. Der Lohn ist entwickelt sich immer mehr zu einem guten Gärtner*innenlohn und wir sind rundum versichert. Insgesamt wirklich würdevolle Arbeitsbedingungen.

Entscheidungen versuchen wir gemeinsam im Konsens zu treffen und gleichzeitig auch Verantwortung abzugeben und Aufgaben im Vertrauen zu delegieren. Die Rechtsform der Genossenschaft ermöglicht formell im hohen Maße Beteiligung und Mitbestimmung sowie gemeinschaftliches Eigentum.

Das gemeinsame Projekt Gemüsekooperative mit dem gemeinschaftlichen und gleichberechtigten Anspruch braucht viel Zeit und Geduld: es ist immens wie viel Kraft wir für Transparenz, Austausch, gemeinsame Entscheidungen und die Arbeit in den AGs aufbringen und es könnte wohl immer noch mehr sein. Aber wir lernen langsam unsere Utopie einer demokratisch organisierten Gemüseproduktion zu verwirklichen

Freundschaften und Beziehungen wachsen. Es ist ein wunderschöner bunter Haufen vieler, ganz lieber Menschen, mit denen es Spaß macht Zeit zu verbringen. Die Kooperative bietet Platz zum Experimentieren und Lernen, genügend Nischen für die eigenen Wünsche und Ideen.

Mittlerweile ist die Mitgliederverwaltung zusammen mit der Buchhaltung professionalisiert und in bezahlte Arbeit überführt. Wir nutzen das open-source-Tool JUNTAGRICO für die Datenverwaltung und Koordination der Arbeitseinsätze, was von und für SoLawis programmiert wurde und welches auch kontinuierlich weiterentwickelt wird. Außerdem gibt es ein eigenes Rote-Beete-WIKI und Forum, um Wissen und Abläufe noch transparenter zu machen.

Wir unterstützen andere Initiativen & Projekte durch unser Soli-Gemüse.

Es gibt diverse Netzwerke in welche die Kooperative eingebunden ist. Mit den SoLawis Ackerilla und Kleine Beete arbeiten wir eng zusammen und probieren verschiedene Kooperationsmodelle aus, um Ressourcen zu schonen und Synergieeffekte zu nutzen.

Des Weiteren versuchen wir so gut es geht, Anfragen aus der Wissenschaft und Forschung zu beantworten und haben immer wieder Besucher*innengruppen, sowie Ausbildungsgruppen der freien und der solidarischen Gärtner*innenausbildung auf dem Acker.

Auf dem Hof der Kommunegruppe in Sehlis wird dieses Jahr das Seminar- und Bildungshaus für sozial-ökologische Transformation fertiggestellt.

In Taucha ist unsere SoLawi teil des Klimabündnisses. Beim Aufbau und der Gestaltung der Klima-Initiative Taucha und des Vereins SAfT e.V. waren bzw. sind Mitglieder der Kooperative maßgeblich beteiligt. So wird auch der kleinstädtische Raum zwischen Leipzig und Sehlis politisch beackert.

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Dies ist sicher nur eine unvollständige Auflistung. Die meistens dieser Punkte wären in einem normalen biologisch wirtschaftenden Gemüsebetrieb wegen dem Arbeitsaufwand und dem Druck der Marktmechanismen nicht denkbar. Dies ist nur durch unsere Überzeugung und dem daraus resultierenden gemeinsamen praktischen und finanziellen Einsatz möglich!

 

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